Auf dem Schlossplatz in Münster, unhörbare Nazis

Trotz der Ferien haben sich mehrere hunderte Demonstranten in Münster vor dem Stadthaus versammelt, um gegen eine NPD-Kundgebung zu protestieren, die allerdings später auf dem Schlossplatz stattgefunden hat. Die Demonstranten, die inzwischen zum Schlossplatz geeilt waren, haben den Wahlkampflaster der NPD umringt. Mit Trillerpfiffen, Trommeln und Rufen wurden die Bemühungen der NPD-Redner, ihrer Propaganda Gehör zu verschaffen, unhörbar gemacht.

Demonstranten in der Klemenstraße, Münster 15.08.2013 / Foto: enantiastonantisimitismo.wordpress.com

Demonstranten in der Klemensstraße, Münster 15.08.2013 / Foto: enantiastonantisimitismo.wordpress.com

"Der linke Pöbel" (laut NPD) auf dem Weg zum Schlossplatz / Foto: enantiastonantisimitismo.wordpress.com

“Der linke Pöbel” (laut NPD) auf dem Weg zum Schlossplatz (Münster, 15.08.2013) / Foto: enantiastonantisimitismo.wordpress.com

Sitzblockade auf dem Schlossplatz, Münster 15.08.2013 / Foto: enantiastonantisimitismo.wordpress.com

Sitzblockade auf dem Schlossplatz, Münster 15.08.2013 / Foto: enantiastonantisimitismo.wordpress.com

Weitere Informationen: “1200 Münsteraner zeigen NPD die Rote Karte” (Münsterland Zeitung.de), “1500 Menschen demonstrieren gegen NPD-Kundgebung” (Westfälische Nachrichten).

Film und Shoah: Vortrag und Diskussion mit Henrik Götte (12.12. in Münster)

Filme über den industriellen Massenmord an den europäischen Jüdinnen*Juden durch die Deutschen gibt es viele. Mal lösen sie gesellschaftliche Debatten aus, mal kleinere oderfilmushoah-2 größere Skandale, etwa wenn wieder allzu offensichtlich Geschmacklosigkeiten dilettantisch eingesetzt werden, um mediale Aufmerksamkeit zu erhaschen. Was bei all den Diskussionen um “gute” und “schlechte” Filme, dem Einsatz dieser Filme als erzieherische Maßnahme und ihrem akademischen Pendant, dem endlosen “Diskurse” spinnen, “Narrative” aufspüren und “Einschreibungen” offenlegen, völlig fehlt, ist ein Begriff des Gegenstandes, um den es eigentlich geht, denn “was ist ein Filmbild gegen eine Tatsache?” (Claude Lanzmann).

Unter den gesellschaftlichen Bedingungen, die zu Auschwitz führten und weder beseitigt worden sind, noch als solche begriffen werden, wird nicht zuletzt durch Film die Shoah verwandelt in das kulturelle “Artefakt Holocaust”, das “wie eine Drei-D-Brille wirkt, die jeder kennt und aufsetzen kann” (Detlev Claussen). Die Funktionsweise von Film, Personalisierung, Suggestion und Konkretisierung abstrakter Zusammenhänge trägt, eingebettet in postnazistischen “Erinnerungskitsch”, das ihre dazu bei, die intellektuelle Durchdringung des Gegenstandes zugunsten einer Debatte über – und des Konsums von – Darstellungen zu verschieben. Der Antisemitismus des Nationalsozialismus bleibt so diffus oder wird pathologisiert. Aus Erkennen wird Darstellen, durch “Erinnerung” wird alles weit von sich geschoben und nicht selten der Judenvernichtung noch nachträglich ein Sinn angeheftet.

Daraus ergibt sich, dass über Filme, die von der Shoah handeln, nicht im aufklärerischen Sinn gesprochen werden kann. Nicht was diese Filme zum Verständnis, sondern zur völligen Verschleierung des Bewusstseins beitragen, wird exemplarisch an “Shoah” von Claude Lanzmann und “Schindlers Liste” von Steven Spielberg diskutiert werden.

Henrik Götte hat in Braunschweig Medienwissenschaften studiert und ist Lehrbeauftragter an der Technischen Universität Braunschweig.

Eine Veranstaltung der linksorientierten Studierendeninitiative

mit freundlicher Unterstützung des AStA der Uni Münster.

Mittwoch, 12.12.2012, 19:30 Uhr

Quelle: clubcourage.de

Vortragsreihe in Münster: Antisemitismus, Antizionismus und Nahostdiskurs

Kürzlich machte Günter Grass mit seinem “Israel-kritischen” Gedicht “Was Gesagt Werden Muss” Schlagzeilen. 2011 entfachte eine Debatte, ob nicht der Antiisraelismus in der Partei die Linke antisemitisch sei. Doch worin genau liegt der Unterschied zwischen Kritik israelischer Politik und antisemitischem Antizionismus? Die Veranstaltungsreihe hat zum Ziel, Probleme der Nahostsolidarität diskursiv aufzuarbeiten. Zu diesem Zweck kommen hochkarätige Referent_innen nach Münster: Thomas Haury arbeitet Zionismus und linken Antizionismus historisch auf. Juliane Wetzel stellt den Antisemitismusbericht, den Sie im Auftrag der Bundesregierung schrieb, vor. Mit Katharina König (MdL Thüringen, Die Linke) wird eine Politikerin über ihr Engagement gegen Antisemitismus berichten. Peter Ullrich wird erklären, warum er lieber von einer “Grauzone” als von Antisemitismus spricht. Olaf Kistenmacher stellt Überlegungen zu den Ursachen von linker Israelfeindschaft dar. *Ab dem 10.5. jeden zweiten Donnerstag.*

Stattfinden werden folgende Veranstaltungen:

Dr. Thomas Haury

Zionismus und Antizionismus. Von der Kritik zum Antisemitismus?

Do. 10.5., 18h, H4 (H-Gebäude)

Nach 1968 war nahezu die gesamte radikale Linke vereint in ihrer Feindschaft gegenüber Israel, die erste Tat des bundesdeutschen Linksterrorismus war 1969 eine Bombe in einem jüdischen Gemeindezentrum. Eine innerlinke Kritik des Antizionismus begann erst 20 Jahre später und dauert bis heute an. 2011 war die Linkspartei mit dem Vorwurf konfrontiert, sie akzeptiere mehrheitlich einen antisemitischen Antizionismus in ihren Reihen.

Doch worin genau liegt der qualitative Unterschied zwischen Kritik israelischer Politik und antisemitischem Antizionismus? Hier könnte ein Blick auf die Geschichte der Linken zur Klarheit beitragen, denn der Antizionismus ist keineswegs 1968 erfunden worden.

Vielmehr begann die linke Kritik des Zionismus schon vor 120 Jahren – sie ist so alt wie der Zionismus selbst. Und alsbald fanden sich in der Linken Prozionismus (Sozialistische Internationale), sympathisierende Kritik des Zionismus (Karl Kautsky) und strikter Antizionismus im Namen des Leninschen Anti-Imperialismus (Kommunistische Internationale). Letzterer allerdings war schon damals nicht nur blind für den Antisemitismus, sondern sollte sich alsbald als perfektes Vehikel für einen linken Antisemitismus erweisen.

Dr. Thomas Haury, Freiburg, ist Soziologe und Historiker.
Publikationen:
Antisemitismus von links. Kommunistische Ideologie, Nationalismus und Antizionismus in der frühen DDR, Hamburg 2002
Antisemitismus in Karl Marx` Frühschrift „Zur Judenfrage?“ In: Helmut Lethen u. a. (Hg.): Der sich selbst entfremdete und wiedergefundene Marx, München 2010
„Das ist Völkermord!“ Das antifaschistische Deutschland im Kampf gegen den „imperialistischen Brückenkopf Israel“ und gegen die deutsche Vergangenheit. In: Brosch, Matthias u. a. (Hg.): Exklusive Solidarität. Linker Antisemitismus in Deutschland, Berlin 2007, S. 285-300

Dr. Juliane Wetzel

Antisemitismus in Deutschland

Vorstellung des Antisemitismusberichts 2012

Do. 24.5., 18h, H 4

Wie schlimm steht es wirklich um den Antisemitismus in unserer Gesellschaft? Dr. Juliane Wetzel vom Expertenkreis Antisemitismus hat im Auftrag des Bundestages und der Bundesregierung in einer dreijährigen Arbeit eine umfangreiche Bestandsaufnahme zum Antisemitismus erstellt. Der Bericht liefert Informationen über unterschiedliche Erscheinungsformen Thematisiert werden neben dem klassischen Antisemitismus von Rechts Judenfeindschaft in Kontext von Islamismus und Linksextremismus. Ebenso gibt der Bericht Aufschluss über den Gebrauch von antisemitischen Stereotypen in deutschen Medien.

Dr. Juliane Wetzel, seit 1996 wiss. Angestellte am Zentrum für Antisemitismusforschung, Berlin.
Geschäftsführende Redakteurin des Jahrbuchs für Antisemitismusforschung.
Mitglied Task Force for International Cooperation on Holocaust Education, Remembrance and Research als Vorsitzende der Akademischen Arbeitsgruppe. Seit 2009 Koordinatorin des unabhängigen Expertenkreises Antisemitismus

>Katharina König

Der Nahe Osten und die Linke

Do. 7.6., 18h im Club Courage (Friedensstr. 42)

Als Nahostexpertin spricht König fließend Arabisch und kennt die Lage in Israel und Palästina. In Deutschland wird die Situation dort oft auf nur eine Konfliktlinie reduziert: Israelis gegen die Palästinenser. In der Partei DIE LINKE gehört König zu den lautstärksten Kritikerinnen Israel-feindlicher Positionen. Boykottkampagnen gegen Israel bezeichnete sie als “Antisemitismus, der an die NS-Parole “Kauft nicht bei Juden” erinnert.” Mittlerweile hat sich DIE LINKE von Boykott-kampagnen distanziert und mit Beate Klarsfeld eine pro-israelische Kandidatin als Bundespräsidentin vorgeschlagen. Sind nun damit Antisemitismusvorwürfe an die Partei hinfällig?

Katharina König, ist MdL Thüringen für Die Linke. Sie ist Expertin für Nahost, spricht fließend arabisch. Sogar in ihrer eigenen Partei engagiert sie sich stets lautstark gegen Antisemitismus. U. a. ist sie Mitinitiatorin einer öffentlichen Unterschriftenliste gegen den Israelboykott, der 2011 durch den Landesverband Bremen beworben wurde.

Dr. Dr. Peter Ullrich

Solidarität und Antisemitismus: das Konzept der Grauzone

Do. 21.6., 18h, H4 (H-Gebäude)

Immer wieder wird Linken, die sich im Kontext des Nahostkonflikts engagieren, vorgehalten, ihre Kritik an der israelischen Besatzung sei antisemitisch. Spiegelbildlich dazu wird gegenüber einer militanten Israel-Solidaritätsbewegung, die sich in den letzten Jahren entwickelt hat, der Vorwurf eines antimuslimischen Rassismus geäußert. Was ist dran an diesen Vorwürfen? Wann kippt menschenrechtliches Engagement um? Welche Rolle spielt der spezifisch deutsche politische Kontext, welche die extremen Identifikationsprozesse?

Gegen eine eindeutige „Verortung“ des Engagements (einer Person, einer Kampagne, eines Protestereignisses) als antisemitisch sperrt sich häufig das deutliche Auseinanderfallen von Intention, Expressivität und Rezeption. Im Vortrag wird die Problematik aus einer wissenssoziologisch-diskurstheoretischen Perspektive analysiert und das Konzept der “Grauzone” entwickelt, in der eine Vielzahl problematischer Phänomene diskutiert und kritisiert gehören. In dieser bestehen auch diskursive Anschlüsse an Rassismus und insbesondere Antisemitismus. Die Beachtung einer Reihe von Kriterien kann für diese Anschlussmöglichkeiten sensibilisieren.

Peter Ullrich, Dr. phil. Dr. rer. med., ist Kulturwissenschaftler und Soziologe. Zur Zeit forscht er am Wissenschaftszentrum Berlin zu diskurs-, kultur- und gouvernementalitätstheoretischen Perspektiven auf soziale Bewegungen. Er hat mehrere Bücher zur Thematik veröffentlicht, u. a. “Begrenzter Universalismus. Sozialismus, Kommunismus, Arbeiter(innen)bewegung und ihr schwieriges Verhältnis zu Judentum und Nahostkonflikt” (Berlin 2007) und “Die Linke, Israel und Palästina. Nahostdiskurse in Großbritannien und Deutschland” (Berlin 2008).

Olaf Kistenmacher

Sekundärer Antisemitismus – ein Erklärungsansatz für Israel-Feindschaft in der Linken?

Do. 5.7., 18h, H4 (H-Gebäude)

Die Diskussion über Judenfeindschaft in der Linken ist 2011 wieder entflammt, diesmal in Bezug auf die Partei ‘Die Linke’. Ähnliche Debatten gab es bereits zuvor um Befreiungsnationalismus und Globalisierungskritik. Bis heute streitet man sowohl über die Anerkennung der Tatsache, dass es Judenfeindschaft in der politischen Linken gab und gibt, als auch über die verschiedenen Gründe dafür.

Der Vortrag wird drei Entwicklungsstränge beleuchten: erstens die Erinnerungs- oder Schuldabwehr, die die Frankfurter Schule als “sekundären Antisemitismus” bezeichnete; zweitens den linken Nationalismus, der für den Antiimperialismus eine wichtige Rolle spielt; und drittens den Ansatz, Antisemitismus als eine besondere Variante eines “personifizierten Antikapitalismus” zu verstehen. Während die ersten beiden Entwicklungsstränge heutzutage für den Antizionismus und die “Israelkritik” relevant sind, bezieht sich der dritte Ansatz auf das Verständnis von Arbeit, Kapital und Herrschaft.

Olaf Kistenmacher, (Hamburg) ist Historiker.
Publikationen:
‘Gerechtigkeit’ für Palästina? Die mediale Agitation der KPD gegen den “zionistischen Faschismus” während der Weimarer Republik, in: Alexandra Böhm/Antje Kley/Mark Schönleben (Hg.): Ethik – Anerkennung – Gerechtigkeit Philosophische, literarische und gesellschaftliche Perspektiven, München: Wilhelm Fink 2011, S. 369-380.
Vom “Judas” zum “Judenkapital”. Antisemitische Denkformen in der KPD der Weimarer Republik, 1919–1933, in: Matthias Brosch/ u. a. (Hg.): Exklusive Solidarität. Linker Antisemitismus in Deutschland. Vom Idealismus zur Antiglobalisierungsbewegung, Berlin: Metropol 2007, S. 69-86.

Quelle: www.asta.ms

Bürger gegen den Rechten-Aufmarsch in Münster (3.3.2012)

Gegendemonstration an der Ecke Piusallee/Hoher Heckenweg (Münster, 03/03/2012).

"Nazis auf den Mond, weil da keiner wohnt!" (Münster, 03/03/2012)

Gegendemonstranten warten auf den Nazi-Aufmarsch (Ecke Piusallee/ Hoher Heckenweg, Münster, 03/03/2012).

"Auf der Höhe "Hoher Heckenweg" begrüßte die Nazis dann ein Pfeifkonzert von etwa 5000 Gegendemonstranten. Die beiden Parteien waren durch Sperrungen voneinander getrennt worden. Es bestand jedoch für etwa zehn Minuten Blickkontakt. Auch hier hatte die Polizei gleich zwei Wasserwerfer in Stellung gebracht." (Quelle:www.wn.de)

"Achtung! Adolf Nazi ist noch nicht kastriert!" (Münster, 03/03/2012)

Fotos: enantiastonantisimitismo.wordpress.com

Έκκληση της συμμαχίας “Ούτε ένα μέτρο” (Μίνστερ, 03-03-12) / Aufruf des “Keinen Meter”-Bündnis (Münster, 03-03-12)

  • Folgt die griechische Übersetzung des Aufrufs des “Keinen Meter”-Bündnis

Στις 3 Μαρτίου του 2012 διάφοροι ναζί σχεδιάζουν να παρελάσουν στους δρόμους του Μίνστερ και να διαδώσουν με αυτόν τον τρόπο την απάνθρωπη ιδεολογία τους. Ήδη το 2006, μπλόκα κατοίκων καθώς και αντιφασιστικές πρωτοβουλίες είχαν ματαιώσει την απόπειρα των ναζί να διασχίσουν τη συνοικία Χάνζα. Μετά από λίγα μέτρα η παρέλαση είχε καταστεί αδύνατη. Ο δρόμος είχε καταληφθεί από εκατοντάδες πολίτες· η ναζιστική παρέλαση αποτράπηκε έτσι από κοινού. Εδώ και λίγο καιρό, ωστόσο, επιχειρεί να δραστηριοποιηθεί στο Μίνστερ μια μικρή ομάδα «Εθνικοσοσιαλιστών», έως τώρα χωρίς αξιοσημείωτη επιτυχία. Εξάλλου, για την προγραμματισμένη παράταξη του Μαρτίου θα χρειαστούν και πάλι εξωτερική στήριξη. Με αυτήν την ευκαιρία, οφείλουμε να επαναλάβουμε την αντιφασιστική επιτυχία του 2006 και να δείξουμε έτσι στους ναζί ότι το εγχείρημα της διάδοσης ναζιστικής προπαγάνδας στο Μίνστερ θα είναι και στο μέλλον καταδικασμένο στην αποτυχία· διότι ο φασισμός δεν είναι γνώμη αλλά έγκλημα!

Ενάντια στους ναζί, στο Μίνστερ…

Στο Μίνστερ οι ναζί δεν αποτολμούν να εμφανιστούν δημόσια. Σ’αυτήν την πόλη δραστηριοποιούνται πολυάριθμες αντιφασιστικές και κοινωνικές πρωτοβουλίες όπως και αρκετοί πολίτες, με αποτέλεσμα οι νεοναζί να συναντούν ισχυρή αντίσταση στην καθημερινότητα.

Αυτό που επιδιώκουμε με σθένος είναι να μην αναπτυχθεί στο Μίνστερ κάποια ναζιστική τάση. Εκεί όπου οι ναζί κατάφεραν εξαρχής να αποκτήσουν επιρροή, αποτελούν άμεση απειλή για όλους όσοι δεν ασπάζονται την κοσμοθεωρία τους. Οι δολοφονίες που διέπραξε η ομάδα των νεοναζί από το Τσβίκαου δεν είναι ασφαλώς η μόνη απόδειξη για το ότι η ναζιστική ιδεολογία μεταφράζεται πάντα σε τρόμο και βία. Από το 1990 μέχρι σήμερα, καταμετρήθηκαν στη Γερμανία 182 νεκροί-θύματα της ακροδεξιάς βίας. Κάθε μέρα, κακοποιούνται, ταπεινώνονται και απειλούνται άνθρωποι με ρατσιστικά και ακροδεξιά εν γένει κίνητρα. Η αστυνομία, η Υπηρεσία Ελέγχου Συνταγματικής Νομιμότητας και οι πολιτικοί υποβαθμίζουν συχνά τη σημασία αυτών των περιπτώσεων, όταν δεν τις αγνοούν εντελώς.

…και ενάντια στον ρατσισμό και τον κοινωνικό αποκλεισμό, παντού

Αντιδημοκρατικές, ρατσιστικές, αντισημιτικές και κοινωνικοδαρβινικές αντιλήψεις δεν συναντά, ωστόσο, κανείς μόνο στους ναζί αλλά τυγχάνουν εν μέρει μεγάλης απήχησης και στην υπόλοιπη κοινωνία. Η ανταπόκριση που βρήκε η προπαγάνδα του Τίλο Σαρατζίν ενάντια στους μετανάστες και τις μετανάστριες όπως και ενάντια στους αποδέκτες επιδόματος ανεργίας είναι μόνο ένα παράδειγμα μεταξύ πολλών.

Οι καθημερινές απελάσεις μεταναστών που ζουν εδώ από τις κρατικές αρχές ή ακόμα οι εξευτελισμοί στους οποίους κατ’επανάληψη υποβάλλονται αποτελούν σαφώς μορφές θεσμικού ρατσισμού και αποκλεισμού. Σε εποχές, όπως η δική μας, επιδείνωσης των κοινωνικών και οικονομικών κρίσεων βρίσκουν απήχηση θέσεις που προωθούν τον ρατσισμό και τον αποκλεισμό. Όταν όμως κοινωνικά ζητήματα αντιμετωπίζονται με απαντήσεις ρατσιστικού, αντισημιτικού και κοινωνικοδαρβινικού τύπου, τότε εμείς από τη μεριά μας οφείλουμε να αντιπαραθέσουμε από κοινού την ιδέα ενός αλληλέγγυου μέλλοντος.

Από κοινού ενάντια στους ναζί

Στις 3 Μαρτίου θέλουμε με τη συμμετοχή όσο το δυνατόν περισσότερων πολιτών να φροντίσουμε ώστε οι ναζί να μη μπορέσουν να κουνηθούν ούτε ένα μέτρο. Θέλουμε να επιτύχουμε αυτόν το στόχο με συντονισμένες ενέργειες. Είμαστε αλληλέγγυοι με όλους όσοι αντιστέκονται στους ναζί και στη ρατσιστική τους προπαγάνδα. Θα δείξουμε μηδενική ανοχή στους νεοναζί στο Μίνστερ και οπουδήποτε αλλού.

Να μην παραχωρήσουμε στο Μίνστερ ούτε ένα μέτρο στους ναζί!

Όλοι μαζί ενάντια στον ρατσισμό και τον κοινωνικό αποκλεισμό!

Συμφωνία για κοινή δράση

  • Είμαστε αποφασισμένοι να εμποδίσουμε τη ναζιστική παρέλαση της τρίτης Μαρτίου στο Μίνστερ.
  • Θέλουμε να το επιτύχουμε με από κοινού δράσεις.
  • Είμαστε αλληλέγγυοι με όλους όσοι αντιστέκονται στους ναζί και στη ρατσιστική τους προπαγάνδα.
  • Θα δείξουμε μηδενική ανοχή στους νεοναζί στο Μίνστερ και οπουδήποτε αλλού.
  • Προκειμένου να εμποδίσουμε τη ναζιστική παρέλαση, εφαρμόζουμε την τακτική των μπλόκων στα οποία μπορούν να λάβουν μέρος όσοι και όσες το επιθυμούν. Από τη μεριά μας δεν θα επιχειρηθεί ουδεμία κλιμάκωση.
  • Οι διαφορετικές γεωγραφικές, πολιτικές και κοινωνικές μας καταβολές δεν έχουν καμία σημασία: Δεν πρόκειται να παραχωρήσουμε στους ναζί ούτε ένα μέτρο!

Η λίστα των υποστηρικτών του παρόντος καλέσματος και το κείμενο της συμφωνίας για από κοινού δράση.

Όποιος/α επιθυμεί να υποστηρίξει το παρόν κάλεσμα όπως και τη συμφωνία για συλλογική δράση παρακαλείται να στείλει ένα ηλεκτρονικό μήνυμα στη διεύθυνση keinenmeter [at] riseup.net.

Μετάφραση από τα γερμανικά: DiKra

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Am 3. März wollen Nazis durch Münsters Straßen marschieren und ihre menschenverachtende Ideologie propagieren. Bereits 2006 verhinderten Blockaden von Anwohner_innen und antifaschistischen Initiativen einen Versuch von Nazis durch das Hansaviertel zu ziehen. Nach wenigen Metern hatte es sich ausmarschiert. Die Straße war von vielen hundert Menschen besetzt, gemeinsam wurde so der Naziaufmarsch verhindert.

Seit Kurzem versucht sich in Münster eine kleine Gruppe von „Nationalen Sozialisten“ zu etablieren, bislang ohne nennenswerten Erfolg. Auch für den geplanten Aufmarsch im März werden sie wieder auf Unterstützung von außerhalb angewiesen sein. Bei dieser Gelegenheit gilt es an den antifaschistischen Erfolg von 2006 anzuknüpfen und den Nazis zu zeigen, dass es auch zukünftig eine verdammt schlechte Idee ist, zu versuchen, Nazi-Propaganda in Münster zu verbreiten, denn Faschismus ist keine Meinung sondern, ein Verbrechen !

Gegen Nazis in Münster …

In Münster haben es Nazis schwer öffentlich aufzutreten. Hier gibt es viele antifaschistische und zivilgesellschaftliche Initiativen und Menschen, so dass die Neonazis im Alltag auf Widerstand stoßen.

Wir wollen erst gar nicht, dass sich in Münster eine Nazi-Szene etabliert. Dort, wo sich Nazis erst einmal breit gemacht haben, stellen sie eine konkrete Gefahr für all jene dar, die nicht in ihr Weltbild passen. Nicht nur die Morde der Zwickauer Terrorzelle zeigen, dass Nazi-Ideologie immer Terror und Gewalt heißt. Seit 1990 wurden in Deutschland 182 Todesopfer rechter Gewalt gezählt. Jeden Tag werden Menschen aus rassistischen und rechten Motiven geschlagen, erniedrigt und bedroht. Oft werden diese Fälle von Polizei, Verfassungsschutz und Politik verharmlost oder ignoriert.

…und gegen Rassismus und soziale Ausgrenzung überall

Antidemokratische, rassistische, antisemitische und sozialdarwinistische Einstellungen finden sich aber nicht nur bei Nazis, sondern stoßen auch in der gesamten Bevölkerung auf teilweise große Zustimmungswerte. Der Beifall, den Thilo Sarrazin für seine Hetze gegen Migrant_innen und ALG II-Empfänger_innen bekommen hat, ist nur ein Beispiel von vielen.

Die alltäglichen Abschiebungen und Schikanen staatlicher Behörden gegen hier lebende Migrant_innen sind Formen von institutionalisiertem Rassismus und Ausgrenzung. Gerade in Zeiten von sich verschärfenden sozialen Verhältnissen und wirtschaftlichen Krisen finden ausgrenzende und rassistische Positionen Gehör. Immer dann, wenn rassistische, antisemitische und sozialdarwinistische Antworten auf die soziale Frage gegeben werden, müssen wir dem gemeinsam die Idee einer solidarischen Zukunft entgegensetzen.

Gemeinsam gegen Nazis

Am 3. März wollen wir gemeinsam mit vielen Menschen dafür sorgen, dass die Neonazis keinen Meter laufen. Wir wollen dieses Ziel in gemeinsamen Aktionen erreichen. Wir sind solidarisch mit allen, die sich den Neonazis und ihrer rassistischen Hetze entgegen stellen. Wir werden den Neonazis zeigen, dass wir sie weder in Münster noch anderswo dulden.

Keinen Meter den Nazis in Münster!

Gemeinsam gegen Rassismus und soziale Ausgrenzung!

Aktionskonsens

  • Wir sind entschlossen, den Naziaufmarsch am 3. März 2012 in Münster zu verhindern.
  • Wir wollen das in gemeinsamen Aktionen erreichen.
  • Wir sind solidarisch mit allen, die sich den Nazis und ihrer rassistischen Hetze entgegen stellen.
  • Wir werden den Nazis zeigen, dass wir sie weder in Münster noch anderswo dulden.
  • Um den Naziaufmarsch zu verhindern, setzen wir auf das Mittel der Blockaden, an denen jeder und jede teilnehmen kann. Von uns wird dabei keine Eskalation ausgehen.
  • Egal, wo wir herkommen – geografisch, politisch und sozial: Wir lassen den Nazis keinen Meter!

Liste der Unterstützer/innen dieses Aufrufs und Aktionskonsens.

Wer diesen Aufruf und unseren Aktionskonsens unterstützen möchte, schreibt bitte eine Email an keinenmeter [at] riseup.net

Quelle: keinenmeter.de.ms